Als die Schülerinnen und Schüler der 3A im Frühling gefragt wurden, ob sie im Juni eine Gastschülerin aus Ungarn in ihrer Klasse aufnehmen würden, waren sie gleich Feuer und Flamme. Bietet sich doch eine solch tolle Möglichkeit, jemanden aus unserem Nachbarland näher kennenzulernen, nicht alle Tage. Schon bald erfuhren sie, dass ein gleichaltriges Mädchen namens Réka einige Wochen bei uns verbringen möchte. Sie stammt nördlich von Balaton und besucht dort eine Schule mit fünf Deutschstunden pro Woche.
Doch wie bereitet man sich auf den Aufenthalt einer Gastschülerin vor? Emsig wurde darüber diskutiert, wie es jemandem so weit weg von zuhause gehen könnte, wenn er niemanden kennt. Heimweh und Verständigungsschwierigkeiten waren dabei oft genannte Begriffe. Schon bald war klar, dass es praktisch sein könnte, ein paar Phrasen und Wörter auf Ungarisch zu kennen und zu können. Zum Glück konnte Herr Nagy, der Vater von Michelle und Elternvertreter-Stellvertreter, fachmännisch weiterhelfen. Er erklärte sich dankenswerterweise bereit, einen Ungarisch-Crashkurs für die Schülerinnen und Schüler abzuhalten. Fleißig übten alle die Aussprache und Intonation der neuen Wörter und es wurde dabei festgestellt, dass das Erlernen einer Fremdsprache, die uns, im Vergleich zu Englisch, nicht tagtäglich umgibt, gar nicht so einfach ist.
Nach Pfingsten war es dann endlich so weit. Gespannt waren alle Augen auf die Klassentür der 3A gerichtet, als „die Neue“ das erste Mal die Klasse betrat. „Mutig!“ dachten sich manche – so ganz allein in einem fremden Land und einer neuen Klasse. Nun galt es das Eis zu brechen, denn die Nervosität war für alle Schülerinnen und Schüler gleich groß. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde gab es den ersten Smalltalk und die Anspannung löste sich schön langsam. In den Pausen unternahmen ein paar Mädels eine Führung durchs Schulhaus und schon bald fühlten sich alle wohl. Réka konnte in den Unterrichtseinheiten einen Einblick in den Schulalltag einer österreichischen Schule gewinnen und so auch ihre Deutschkenntnisse aufbessern.
Als dann die Projekttage nahten, konnten die Jugendlichen auch ihr Geschick bei diversen Ausflügen und Aktivitäten unter Beweis stellen. Im Botanica Park „irrten“ sie gekonnt und hochmotiviert durch den Irrgarten, erklommen Klettergerüste und eilten über die Hängebrücke, um sich dann durch die Röhrenrutsche in die Tiefe zu stürzen. In lebendiger Erinnerung wird Reka sicherlich auch der Ausflug in den Go-Ruck Klettergarten und das Sommerrodeln in Haag/H. bleiben, wo alle ihren Mut unter Beweis stellten und in luftigen Höhen diverse Herausforderungen in den Baumkronen des Hausruckwaldes bravourös meisterten.
Die 3A sagt „Danke“ für die tolle Erfahrung. Gelebte Gastfreundschaft, Offenheit und Herzlichkeit waren Bestandteile dieses gelungenen Projekts. Wir wünschen Réka alles erdenklich Gute und natürlich schöne Ferien.
Mag.a Nadja Igelsböck