Am 22.05.2023 wurden die Lesepeers des WRG/ORG der Franziskanerinnen Wels zur Verleihung des Solidaritätspreises der Diözese in den Steinernen Saal des Landhauses in Linz geladen.
Gemeinsam mit sieben anderen Preisträgerinnen wurden die Schüler*inen für ihre verantwortungsvolle ehrenamtliche Tätigkeit geehrt.
Bischof Manfred Scheuer und Landeshauptmann Thomas Stelzer übergaben den Preis. In der Laudatio durch Bischofsvikar Wilhelm Vieböck wurde vor allem das Engagement für Chancengleichheit im Bildungssektor und die Zusammenarbeit mit Rotem Kreuz und Schulsozialarbeit hervorgehoben.
Es ist eine große Freude, unter den Preisträger*innen zu sein, denn alle prämierten Projekte sind großartige Dienste an der Gesellschaft. Hier aus 60 Einreichungen ausgewählt zu werden, war eine große Überraschung und Ehre.
Das Preisgeld von € 1800,- wurde auf das Sozialkonto der Schule überwiesen. Damit werden die Lesepeers zum Essen geladen. Auch über die Weiterverwendung des Preisgeldes sollen die Lesepeers selbst entscheiden.
Doch worum geht es in diesem Projekt?
Rund 30 Prozent aller Pflichtschulabsolvent*innen können nicht sinnerfassend lesen. Kinder mit Bildungsdefiziten haben geringere Chancen am Bildungs- und Arbeitsmarkt und somit auch geringe Perspektiven, ernst genommene Mitglieder und Mitgestalter*innen unserer Gesellschaft zu sein.
Auch in Oberösterreich haben zu viele Kinder Probleme beim Lernen und Lesen – sie brauchen Starthilfe. Unsere Lesepeers können diese Hilfe geben. Armutsbekämpfung fängt mit Bildung an.
Bildung ist der Schlüssel, um aktiv am Leben teilhaben zu können und entscheidet, welche Chancen Menschen am Arbeitsmarkt bekommen. Nicht alle Kinder haben die gleichen Aussichten. Soziale Herkunft, Einkommen und Bildungsgrad ihrer Eltern bestimmen ihren Weg entscheidend mit. In den vergangenen Jahren verschärfte sich die Ungleichheit in unserer Gesellschaft.
Hier gegenzusteuern liegt den Lesepeers des WRG/ORG der Franziskanerinnen Wels am Herzen. Gemeinsam mit dem OÖ. Jugendrotkreuz und der Schulsozialarbeit Wels wollen wir die Chancengerechtigkeit in unserer Gesellschaft vorantreiben.
Das Programm versteht sich als Ergänzung zum Schulunterricht und zur Leseverantwortung der Eltern und wird in enger Kooperation mit den Pädagog*innen und Eltern umgesetzt.
Die freiwilligen Lesepeers helfen Kindern mit Leseschwierigkeiten. Mit ihrem Engagement öffnen sie jungen Menschen die Türen in eine bessere Zukunft und helfen ihnen, den Schulabschluss zu schaffen.
Jeden Montag kommen Volksschulkinder aus den verschiedenen Welser Volksschulen an das WRG/ORG. Schüler*innen der 4. und 5. Klassen des Gymnasiums nehmen sich Zeit und machen mit den VS-Kindern ihre Lesehausübung bzw. Spiele und Übungen, um die Freude am Lesen zu wecken. Anschließend werden die VS-Kinder wieder von ihren Eltern abgeholt.
Im Vorfeld absolvieren die Gymnasiastinnen einen Ausbildungsnachmittag beim Roten Kreuz Wels und erhalten am Ende ein Zertifikat für ihre freiwillige Tätigkeit.
Auch im Schuljahr 23/24 soll dieses Projekt weitergeführt werden. Interessierte Schüler*innen der nächsten 4. und 5. Klassen können sich gerne bei Frau Prof. Mayer-Baumgartner oder Frau Prof. Schoberleitner melden. Wir freuen uns, wenn uns wieder viele Schüler*innen unterstützen werden.
Mag.a Elisabeth Schoberleitner