Am 29. Jänner 2019 fuhren die vierten Klassen zur KZ- Gedenkstätte Mauthausen.
Nach unserer Ankunft wurden wir in Gruppen aufgeteilt. Unsere Gruppe ging zuerst hinaus, um sich einen Überblick von außen zu verschaffen. Die große Mauer vor uns, welche das Lager eingrenzte, und die Wachtürme von denen aus die Häftlinge beobachtet wurden, sahen schon bedrohlich und einengend aus. Wir bekamen regelrecht Gänsehaut. Aufgefallen ist uns auch noch die abgelegene Lage des Konzentrationslagers und der Bauernhof, der nur wenige hundert Meter entfernt lag.
Durch den Hintereingang gelangten wir in den Innenhof und sahen den Friedhof der erst später für die Opfer erbaut wurde. Die Gräber haben keine Namen, Daten und es befinden sich auch keine Leichen darin.
In einer 3-stündigen Führung erfuhren wir vieles über die schreckliche Geschichte dieses Ortes.
Die Menschen, die gegen ihren Willen hierher gebracht wurden, mussten nach ihrer Ankunft all ihre Wertgegenstände abgeben, ihre Haare wurden abrasiert und sie wurden in eine einheitliche dünne Häftlingsuniform gesteckt. Alle sahen gleich aus, sie bekamen eine Nummer und damit nahm man ihnen jegliches Selbstwertgefühl und auch deren Würde. Ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder wurden aussortiert und hingerichtet. Nur diejenigen, die zum Arbeiten im Steinbruch geeignet waren, hatten eine längere Überlebenschance. Die Menschen wurden wie Tiere behandelt, und sie bekamen nur das Nötigste, um überleben zu können. In den sogenannten Baracken, in denen eigentlich 300 Menschen Platz gehabt hätten, wurden die Häftlinge teilweise zu dritt in ein Bett gepfercht.
Im Rahmen eines Workshops sprachen wir z.B. über einige Gegenstände aus der schrecklichen Zeit. Diese fand ich sehr interessant und teilweise ziemlich schockierend. Ausgestellt waren z.B. eine Uniform der Häftlinge, erhaltene Dokumente, Fotos, die Dose des Giftgases Zyklon B und noch viele weitere Dinge.
Nach einer kleinen Stärkung gingen wir in den Keller, wo sich die Gaskammer, die Verbrennungsöfen und der Leichenkühlraum befanden. Danach gingen wir in den „Raum der Namen“. In diesem Raum wurden erstmals die Namen aller namentlich bekannten Menschen dargestellt, die in den KZ Mauthausen und KZ Gusen sowie in den Außenlagern gestorben waren. Insgesamt fanden sich hier die Namen von mehr als 81.000 zwischen 1938 und 1945 Verstorbener.
Als nächstes wurden wir auf einen Hügel geführt, von welchem aus man den Steinbruch sehen konnte, wo die Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen Granit und andere Steine abbauten und danach die großen Brocken eine Stiege hinaufschleppen mussten. Fiel man bei der Arbeit von den beobachtenden Soldaten als „arbeitsunfähig“ auf, wurde man einfach erschossen.
Die Geschichten über fröhliche Hochzeiten von SS-Männern oder Fußballspiele am KZ-eigenen Fußballplatz haben uns im Gegensatz zu den vorigen schrecklichen Erzählungen richtig schockiert.
Es war ein sehr lehrreicher Tag und der Besuch des ehemaligen KZ wird bei uns allen bleibende Eindrücke hinterlassen.
Xenja Cakic, 4A