Wir mischen mit – Gedanken zum Schulbeginn

1. Da war einer, der hat Farbe bekannt: bunte Zeichen an die düstere Wand.
Doch den Pinsel riss man ihm aus der Hand, und die Farben löschte man aus.
Und man dachte, damit ist’s vorbei. Da waren plötzlich zwei oder drei
und dann zehn und hundert und ohne Zahl seine Farben, strahlend und neu.

Refrain:
Wir mischen mit, wir mischen uns ein. Unser Leben kann voll Farbe sein.
Und jeder Schritt zieht eine Spur. Finde deine eigne Farbe nur,
dass im Gesicht dieser Welt dein Zeichen nicht fehlt,
und jeder Strich, jede Linie, die du zeichnest, zählt

2. Und du kennst die Stimme, die zu dir spricht: Verbrenn dir deine Finger doch nicht,
halte dich heraus, verbirg dein Gesicht, dann lässt man dich sicher in Ruh‘.
Doch nur wer den guten Ruf riskiert, sich traut, sich zeigt, was Neues probiert,
und wer Fehler macht, und wer Fragen stellt, kennt die bunten Farben der Welt.

© Claudia Mitscha-Eibl, A-2100 Korneuburg

Liebe Eltern!
Wir mischen mit, wir mischen uns ein, ein Lied von Claudia Mitscha-Eibl haben wir heuer bei unserem Eröffnungs­gottesdienst gesungen. „Reifer werden“ war dabei das Thema.
Reifer zu werden ist wohl für uns alle ein Ziel und eine Herausforderung. Wir können uns dabei an einem Menschen orientieren, der Farbe bekannt hat. Er sagte, was er sich dachte und sprach von einem guten Gott. Das war anderen nicht recht. Den damals Mächtigen war es lieber, wenn die Menschen Angst hatten. Wir wissen was mit Jesus passierte: Man riss ihm den Pinsel aus der Hand. Aber damit war es nicht vorbei. Es sind heute viele, sehr viele, die die Welt und Gott so sehen, wie er sie gesehen hat.
Wir mischen mit, wir mischen uns ein. Unser Leben kann voll Farben sein.
Von einem solchen Schulalltag träume ich, einem in dem wir unser Leben selbst leben, bunt und voller Farben. Dabei die eigene Farbe finden, das entdecken, was in mir steckt, was zu mir passt, das ist ein Prozess der Selbsterkenntnis, ein Reifungsprozess. Als Christinnen und Christen können wir uns nicht damit zufrieden geben zuzusehen, wie die Welt uns dreht. Es geht darum, sich einzubringen, mit zu mischen, seine Spuren zu hinterlassen und Eigenverantwortung zu übernehmen. Wer das tut, wird durch dieses Engagement reifen.
In diesem Schuljahr gibt es viel Neues, viele Möglichkeiten etwas auszuprobieren. Fehler zu machen gehört dazu. In modernen didaktischen Konzepten sind diese zunächst Lernchancen. Es geht darum, sie zu nutzten – und um guten Fragen, die uns im Denken weiterbringen.

Dass uns das gelingt, das wünsch ich uns.

Georg König

 

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