Auslandsjahr: Meine Zeit in Bilbao

 

Einmal blinzeln und meine Zeit in Bilbao ist schon wieder vorbei. Ich kann mich noch ganz genau an das Gefühl erinnern, als ich im September 2022 in Spanien angekommen bin. Ich war unglaublich nervös und gleichzeitig habe ich mit großer Vorfreude und Neugier auf meine Gastfamilie, bestehend aus den Eltern und Mateo, gewartet.

Natürlich ist aller Anfang schwer, aber „poco a poco“, also nach und nach, habe ich mich in meinem neuen Zuhause eingelebt. Meine Gast-Mama hat nicht nur einmal zu mir gemeint: „Hier lebst du im spanischen Flow!“. Beispielsweise können fünf Minuten bei den Spaniern auch oftmals eine Stunde sein.

Mein Tagesablauf: In der Früh habe ich Mateo aufgeweckt und Frühstück vorbereitet. Danach habe ich ihn dann zur „parada“/ Bushaltestelle gebracht und hatte danach Freizeit. In meinen ersten Wochen habe ich vormittags die Stadt erkundet. Bilbao ist eine kleinere Großstadt, in der du alles zu Fuß erreichen kannst, egal, ob das bekannte Guggenheim-Museum, die Altstadt „Casco Viejo“ oder die Einkaufsstraße „Gran Vía“. Vor allem begeistert war ich aber von der freundlichen und offenen Art der Menschen. Ich habe es geliebt, am Morgen von dem Kellner meines Lieblingscafés begrüßt zu werden oder täglich in der Bäckerei mit der Verkäuferin zu quatschen. So fühlt man sich hier richtig schnell wie zuhause. Ab meinem zweiten Monat bin ich dann auch in die Sprachschule gegangen. Ansonsten habe ich meine Vormittage mit Freunden verbracht. Wir sind zum Strand gefahren, haben ein Picknick im Park gemacht oder sind „Pintxos“ (kleine Mahlzeiten im Baskenland) essen gegangen.

Um 15.00 Uhr habe ich Mateo dann von der Schule abgeholt und erstmal „merienda“ gemacht. Dann haben wir jegliche Hausaufgaben erledigt und ein bisschen Deutsch mit einem kleinen Diktat geübt. Danach war Spielen angesagt. Am liebsten haben wir beide miteinander musiziert, denn Mateo hat zu seinem 9. Geburtstag eine Ukulele geschenkt bekommen und ich habe ihm „poco a poco“ gezeigt, seine Lieblingslieder zu spielen. Aber auch ich konnte durch mein Gast-Kind dazu lernen (und damit meine ich nicht, nur Geduld zu bewahren, wenn die Dinge einmal nicht so rund laufen). Als ich ihn gefragt habe, was ihm am meisten gefällt, mit einer Au-Pair zu leben, meinte er, er könne sich jedes Jahr für Neues begeistern. Während er mit seiner vorherigen Au-Pair viel geklettert ist, tobte er sich mit mir eher auf kreative Art und Weise aus, mit ganz viel Musik, Basteln und Malen.

Diese 10 Monate sind wie im Flug vergangen. In dieser Zeit, mit ihren Höhen und Tiefen, konnte ich unglaublich viele neue Erfahrungen sammeln, viele Reisen unternehmen und habe viele tolle Leute kennengelernt. Ich werde immer mit großartigen Erinnerungen und einem Lächeln an diese Zeit zurückdenken.

Susanna Krkosch

 

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