Wie lebt es sich als junge Jüdin, als Jude heute in Wien? Wie stellt sich jüdisches Leben heute dar? Wie umgehen mit erstarkendem Antisemitismus im Alltag? Wie heute der Toten des Holocausts bzw. der Shoa angemessen gedenken, die Lebenden ermahnen?
Antworten auf diese komplexen Fragen fanden die Schüler:innen der 8BC beim Besuch der Synagoge, des Jüdischen Museums sowie des Mahnmals am Judenplatz in Wien.
Sichtlich betroffen und emotional schilderten die Begleiter:innen vor Ort, der Synagoge in der Seitenstettengasse, wie sich seit Oktober 2023 ihr Leben verändert hat, sich die Gedanken um Sicherheit und Wegziehen drehen. Andererseits auch der Wille, sich nicht unterkriegen zu lassen und sich bewusst zum Jüdischsein in Österreich zu bekennen, die Stimme zu erheben, wenn dies in Gefahr gerät.
Beim Workshop im Jüdischen Museum ging es um das zeitgemäße Gedenken und Erinnern, nicht nur aus der Perspektive von Shoa und Vernichtung. Vielmehr waren wir aufgerufen, eines der Exponate über jüdisches Leben als Objekt des Gedenkens auszuwählen und ihre Auswahlkriterien der Gruppe mitzuteilen. Diese gedankliche Auseinandersetzung rundete die umfangreiche Beschäftigung mit den Themenbereichen Judentum, Shoa und österreichische Geschichte tiefgründig ab.
Ein Tag in Wien, der nachdenklich macht und nach Wiederholung verlangt.
Mag.a Michaela Kastinger-Haslinger, Mag.a Teresa Kopf, Mag. Martin Wiesbauer