Projekt Rushhour: Begegnung SchülerInnen – Busfahrer

Auf Initiative von Mag. Walter Peterleithner führten wir in unserer Schule im Oktober 2014 eine Umfrage durch. Alle Schülerinnen und Schüler sowie alle Lehrkräfte wurden befragt, wie sie den Weg in die Schule bewältigen. Das Ergebnis: Es fahren etwa so viele Schülerinnen und Schüler mit dem Bus, wie in vergleichbaren Schulen, aber weniger mit dem Rad, mehr werden mit dem Auto gebracht.

Wenn man nach den Wünschen fragt, bekommt man andere Antworten: Viele Schülerinnen und Schüler, die derzeit mit dem Bus fahren, tun dies ungern und möchten lieber mit dem Auto zur Schule gebracht werden.

Ziel einer Schule, die sich an ökologischen und franziskanischen Prinzipien orientiert, sollte sein, den Weg zu Schule möglichst umweltverträglich, das heißt, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen.
Es folgte die Gründung zweier Arbeitsgruppen: „Rad“ und „Bus“. Das ganze Projekt wird vom Klimabündnis begleitet.
Eine erste Initiative der Arbeitsgruppe „Bus“ war es, ein Treffen zwischen Busfahrern und Schülerinnen und Schüler zu organisieren.

Am Freitag 8.5.2015 war es dann soweit.
Gemeinsam mit zwei Delegierten aus den 1. – 7. Klassen wurden wir von der Firma sabtours von der Schule abgeholt. Der Geschäftsführer Wolfgang Stöttinger zeigte uns kurz den Betrieb in Wels. An diesem Standort werden ca. 70 Busse gewartet, die im Stadtverkehr, bei den regionalen Linien oder als Reisebusse eingesetzt werden, die teilweise mit Biodiesel aus der eigenen Tankstelle betrieben werden.
Die Bremsen aller Busse werden am hauseigenen Bremsstand alle drei Monate geprüft. Im Winter rollen die Busse auf vier Winterreifen, nicht nur auf zwei, wie es der Vorschrift entspräche. Auch die Wartungen werden in der eigenen Werkstatt vorgenommen.
Beim anschließenden Dialog, der von Erik Famler von den OÖN moderiert wurde, äußerten die Busfahrer ihre Wünsche an ihre jungen Fahrgäste, die Schülerinnen und Schüler jene an die Busfahrer. Die beiden „Wunschlisten“ finden Sie in der Beilage.

Blitzlichter aus dem Gespräch in der Remise bei sabtours

WRG/ORG: In manchen Bussen wird die Luft sehr stickig, besonders wenn es nass ist.
sabtours: Die Schüler sollen mit dem Fahrer sprechen und ihn bitten, die Klimaanlage anders einzustellen oder kurz die Dachluke zu öffnen.

WRG/ORG: Ein Schüler wollte mit einem Eis in den Bus einsteigen, durfte aber nicht.
sabtours: Das ist korrekt. Essen im Bus ist in ganz Österreich im Linienverkehr verboten. Die Busfahrer müssen den Bus selbst reinigen.

WRG/ORG: Ab und zu übersieht ein Busfahrer den Haltewunsch und fährt an der Haltestelle vorbei.
sabtours: Bitte rechtzeitig den Haltewunschknopf drücken. Wenn sich der Bus der Haltestelle nähert und seine Geschwindigkeit nicht reduziert, dann sofort schreien: „Aussteigen“.
Wenn er an der Haltestelle vorbei gefahren ist, darf er nicht mehr stehen bleiben und jemand aussteigen lassen. 

WRG/ORG: Ein Kontrolleur erklärte einen Ausweis als ungültig, bloß weil er gelocht war. Das ist unverständlich.
sabtours: Ein Ausweis darf nicht gelocht werden. Er wird dadurch ungültig. Der Schüler soll ihn in eine Hülle stecken und diese lochen.

WRG/ORG: Ich hatte meine Geldtasche vergessen. Dort waren der Freifahrtausweis und auch alle anderen Ausweise drinnen. Bei einer Kontrolle konnte ich mich nicht ausweisen. Der Kontrolleur holte die Polizei, obwohl ich meine Schultasche mit allen Heften mithatte, auf denen mein Name steht.
sabtours: Es ist richtig. Wenn man sich nicht ausweisen kann, muss die Polizei die Identität feststellen. Allerdings, sollte die Kontrolle einen „Bürgen“ akzeptieren, wenn dieser den Ausweis mit hat.

WRG/ORG: Ich wollte erst meine Tasche auf einen freien Platz stellen, und dann ein Ticket beim Automaten im Bus kaufen. Bevor ich das tun konnte wurde ich schon kontrolliert und musste bezahlen. Das war unfair.
sabtours: Die Kontrolle beginnt, wenn niemand beim Automat im Bus steht. Dann schaltet der Busfahrer den Automaten ab, damit niemand mehr seinen Fahrschein entwerten kann.
Daher bitte zuerst den Fahrschein kaufen oder entwerten, dann zum Platz gehen. Außerdem: Fahrer haben etwas Wechselgeld mit.

WRG/ORG: Die Zubringerbusse vom Busbahnhof zur Schule sollten abfahren, wenn sie voll sind. Der erste Bus wartet, obwohl niemand mehr hineinpasst, der dritte Bus ist fast leer.
sabtours: Prinzipiell müssen sich die Busfahrer genau an den Fahrplan halten. Die Firma muss Pönale zahlen, wenn sie zu früh aus einer Haltestelle abfahren.  Aber: Wir werden uns die Sache ansehen und versuchen, die Buszeiten zu optimieren.

WRG/ORG: Wir haben mitbekommen, dass ein Schüler aus dem Bus verwiesen worden ist.
sabtours: Wenn ein Schüler, eine Schülerin aus dem Bus verwiesen wird, muss eine Extremsituation vorliegen. Das kommt aber ganz selten vor.

Was sich seither getan hat:

  • Die Zubringerbusse vom Busbahnhof zur Schule fahren ab, wenn sie voll sind, nicht mehr nach Fahrplan. Nur der letzte Bus wartet bis 07:35 Uhr.
  • Der Bus nach Marchtrenk fährt etwas später

Wir hoffen, dass wir mit unserer Initiative einen Beitrag dazu leisten, damit der Schulweg stressfreier bewältigt werden kann. Und: die nächsten Aktivitäten sind bereits in Vorbereitung.

Das Mobilitätsteam „Bus“ des WRG/ORG der Franziskanerinnen.

Wolfgang Hartlmaier                        Gerald Lutz                                           David Simader                                                       Georg König
Elternvertreter                                    Klimabündnis                                      Schülervertreter                                                    Schulleitung

Artikel OÖN vom 18.5.2015            Wunschliste an die Busfahrer           Wunschliste an die Schülerinnen und Schüler

 

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