Im Rahmen des „Compassion-Projektes“ der 7. Klassen des WRG/ORG der Franziskanerinnen lud das Team der Sportlehrerinnen und Sportlehrer den Rollstuhlprofisportler Walter Ablinger ein.
Walter Ablinger ist 12-facher österreichischer Staatsmeister, Weltmeister, Weltcupgesamtsieger, 2-facher Silbermedaillengewinner bei den Paraolympics im Einzelzeitfahren und Paraolympicsieger im Straßenrennen in London 2012. Aktuell ist er die Nummer 3 der Weltrangliste der Handbiker.
„Folgt mir heute nicht mit eurer Intelligenz, sondern mit dem Gefühl und dem Herz!“ So beginnt Walter Ablinger seinen Vortrag vor den Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften des WRG/ORG. Bald wissen alle, was er damit meint.
Berührend und oftmals selbst den Tränen nahe, beginnt er seine Lebensgeschichte zu erzählen. Vom Freiheitsdrang in seiner Jugend, über das Ausleben dieses Dranges bei Auslandseinsätzen mit dem österreichischen Bundesheer in Zypern und auf den Golanhöhen, sowie auf Reisen quer über den Erdball.
Endlich, seine große Liebe in einem Nachbarort gefunden, wird er sesshaft, baut sich ein Haus und heiratet standesamtlich. Die kirchliche Hochzeit sollte im August 1999 folgen. Dazu kommt es aber in diesem Jahr nicht mehr. Am 21. Juni 1999 stürzt Walter Ablinger bei einem Arbeitsunfall 3,5 Meter vom Dach eines Hauses und bricht sich den 11. und 12. Brustwirbel. Seit diesem Tage an ist er vom Nabel abwärts gelähmt.
Sein Strohhalm, an den er sich klammert, ist sein ungeborenes Kind. Im Wissen, dass das Kind Eltern braucht, die funktionieren, beginnt er an sich zu arbeiten, nimmt jeden Rat an, trainiert hart. Mit der Hilfe seiner Frau, seiner Familie, Freunden und Vereinen gelingt es Walter Ablinger seinen Schicksalsschlag zu verkraften und das Positive darin zu sehen. Seine Aussage: „Ich bin einer der glücklichsten Menschen in unserer Gegend“, fasziniert Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte.
Auch die Tatsache, dass er sein Vorbild in „Jesus Christus“ sieht, dass der Glaube ihm in seiner schicksalhaften Phase geholfen hat, berührt.
Walter Ablinger zeigte in seinem Vortrag, wie wichtig es ist, sein Leben proaktiv in die Hand zu nehmen, die positiven Gedanken das Leben bestimmen zu lassen und Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen. Der Erfolg stellt sich nicht von selbst ein – hartes Training gehört dazu.
Seine erfrischende Natürlichkeit und positive Erzählweise haben ganz sicher die Herzen der Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte des WRG/ORG der Franziskanerinnen erreicht.
Mag.a Elisabeth Schoberleitner